top of page

Bittersweet Symphony - Meine Geschichte mit Diabetes Teil 1 - wie 2008/2009 alles begann

  • Verena
  • 8. Feb. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Feb. 2021

Am 31.12. 2008 habe ich mir meine Diabetes selbst diagnostiziert. Das klingt ziemlich ungewöhnlich. Dazu gekommen ist es, da mein Vater kurz vorher von einer Kur zurück gekommen ist, bei der bei ihm Diabetes diagnostiziert wurde. Da ich mich für die Erkrankung meines Vater interessiert habe, habe ich begonnen darüber zu lesen. Je mehr ich über die Symptome gelesen hatte, desto klarer wurde mir, dass ich eventuell auch daran leiden könnte. Bleierne Müdigkeit, großer Durst, ständiger Harndrang und starke Wadenkrämpfe - je weiter ich in der Liste der Symptome las, desto klarer war mir, dass ich unbedingt auch meinen Blutzucker kontrollieren musste. Also borgte ich mir das Messgerät meines Vaters aus. Und dann kam dann dieser eine Fingerpikser der mein Leben nachhaltig verändern sollte. Ein Nüchternwert von ca. 300 mg/dl. Der Wert war gigantisch hoch und mir wurde schlagartig klar, dass ich ein Problem hatte.


Da Silvester und Neujahr waren versuchte ich die nächsten 2-3 Tage damit zu überbrücken möglichst wenig zu essen, doch der Zucker ging nur wenig runter. Das war ein echt frustrierender Jahreswechsel - sogar noch frustrierender als der diesjährige Jahreswechsel. ;-) Sobald es möglich war, ging ich dann zu meinem Hausarzt und der schickte mich dann umgehend ins Krankenhaus Hietzing. Dort wurde ich dann für 10 Tage stationär aufgenommen. Was man dazu sagen muss ist, dass ich damals knapp über 80 kg gewogen habe bei einer Körpergröße von 1,60 m. Ich war damit zwar adipös, aber nicht so, dass meine Ärzte glauben konnten, dass ich in so jungem Alter schon an Diabetes Typ 2 erkrankt bin. (Diese Art wird oft auch Altersdiabetes genannt). Nur als kleine Zusatzinfo: ich bin heute aktuell beim ca. gleichen Gewicht und muss weder Insulin spritzen noch Medikamente nehmen.


Ab dem ersten Tag wurde ich in eine so genannte Basis – Bolus oder auch funktionelle Insulintherapie eingeschult und bekam ergänzend noch Medikamente um den Blutzucker zu senken. Bei der funktionellen Insulintherapie handelt es sich um eine Kombination von einem lange wirksamen Langzeitinsulin welches für ca. 24 h den Blutzucker stabil halten soll und einem Kurzzeitinsulin welches zu jeder Mahlzeit an den aktuellen Blutzuckerwert und die aufgenommene Menge an Kohlenhydraten angepasst wird. In der Woche, die ich ca. im Krankenhaus verbrachte drehte sich alles um die korrekte Einstellung des Insulins. Zwei oder dreimal kam eine Diätologin und lernte mir anhand von Tabellen die so genannten Broteinheiten von Lebensmitteln zu berechnen. Diese brauchte ich, um den Bedarf an Kurzzeitinsulin auszurechnen. Eine spezielle Diät bzw. Art der Ernährung war laut Ärzten und Diätologin nicht notwendig. Ich könnte alles essen, sollte aber schauen, dass ich abnehme und auch Sport mache.


Außerdem wurde mir prophezeit, dass ich mein Leben lang Insulin spritzen müsse, daran würde kein Weg vorbei führen.


Heim ging ich mit dem Gefühl, dass ich meinen Lebensstil nicht unbedingt ändern musste. Ich sah mich als Opfer meiner Gene – schließlich lang Diabetes in beiden Teilen der Familie und außerdem hatte ich ja jetzt das Insulin. Wenn der Zuckerspiegel ansteigt, dann spritze ich halt – so waren meine Gedanken damals. Halbherzig unternahm ich einige Versuche abzunehmen und auch Sport zu treiben. Auch mit den 5-6 kg weniger die ich nach meiner Diät hatte, brauchte ich nicht signifikant weniger Insulin. Als ich dann meinen Job kündigte und meine beiden Studien begann, kamen sehr viel Stress, private Sorgen und langsam und stetig sehr viel Gewicht dazu. Ein schleichender, aber kontinuierlicher Teufelskreis aus Insulingabe, Gewichtszunahme, Frustration, mehr Insulinbedarf usw. nahm seinen Lauf.


Well I've never prayed

But tonight I'm on my knees, yeah

I need to hear some sounds that recognize the pain in me, yeah

I let the melody shine, let it cleanse my mind, I feel free now

But the airwaves are clean and there's nobody singing to me now


No change, I can change, I can change, I can change

But I'm here in my mould, I am here in my mould

And I'm a million different people from one day to the next

I can't change my mould, no, no, no, no, no


Have you ever been down?

I can't change it you know, I can't change it...


Cause it's a bitter sweet symphony that's life

Trying to make ends meet, trying to find some money then you die

I'll take you down the only road I've ever been down...

You know the one that takes you to the places where all the veins meet, yeah

Wie es mit mir und der Diabetes weiter ging werde ich euch im zweiten Teil der Geschichte erzählen.


Musikreferenz: The Verve - Bittersweet Symphony.

Comentarios


bottom of page